OFFENES ATELIER
Vrubel + Timofeeva Offenes Atelier im P.A.N.D.A.-Theater. BERLIN
»Kann es denn dort ein Beil geben?« unterbrach ihn Iwan Fjodorowitsch zerstreut und angewidert. Er sträubte sich mit aller Kraft dagegen, seinen Fiebertraum für Wahrheit zu halten und endgültig ins Delirium zu geraten.
»Ein Beil?« fragte der Gast erstaunt zurück.
»Na ja, was wird da aus dem Beil?« schrie Iwan Fjodorowitsch in wütendem, hartnäckigem Eigensinn.
»Was im Weltenraum aus einem Beil wird? Quelle idée! Wenn es weiter von der Erde weggerät, wird es, glaube ich, um die Erde herumfliegen, ohne selber zu wissen, weshalb, nach Art eines Trabanten. Die Astronomen werden Aufgang und Untergang des Beils berechnen, und Gatzuk wird es in seinen Taufkalender eintragen. Das ist alles.« (Fjodor Dostojewski "Die Brüder Karamasow")
»Kommen Sie zu unserem Karussell, Komtesse? Bitte, kommen Sie«, fuhr er fort, und indem er die Hand nachihrem Bukett ausstreckte und die Stimme senkte, fügte er hinzu: »Sie werden die Schönste sein. Kommen Sie, liebe Komtesse, und als Unterpfand geben Sie mir diese Blume.« (Lev Nikolaevič Tolstoj «KRIEG UND FRIEDEN»)
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»Du schneidest damit wohl die Seiten auf?« fragte der Fürst, aber zerstreut, als sei er immer noch in Gedanken versunken.
»Ja, freilich.«
»Es ist ja ein Gartenmesser!«
»Ja. Kann man denn die Seiten nicht auch mit einem Gartenmesser aufschneiden?«
»Aber es...es ist ganz neu.«
»Na, was ist denn dabei, daß es neu ist? Darf ich mir etwa nicht ein neues Messer kaufen, sobald ich will?« schrie Rogoshin endlich in einer Art Raserei; seine Gereiztheit war mit jedem Wort ärger geworden.
Der Fürst zuckte zusammen und blickte ihn aufmerksam an. (Fjodor Dostojewski "Der Idiot ")
Ihre Büste, die auf Pierre immer den Eindruck des Marmorartigen gemacht hatte, befand sich in so geringem Abstand von seinen Augen, daß er trotz seiner Kurzsichtigkeit unwillkürlich ihre Schultern und ihren Hals als etwas von reizvollem Leben Erfülltes erkannte, und so nah an seinen Lippen, daß er sich nur ein wenig zu bücken brauchte, um sie zu berühren. (Leo TOLSTOY " KRIEG UND FRIEDEN ")
"- Ich habe mich nach dem Landleben, nach einem russischen Dorfe mit seinen Bauern und Bastschuhen nirgends so gesehnt wie in Nizza, wo ich mit meiner Mutter einen Winter zubrachte. Nizza ist ja an und für sich langweilig, wie Sie wissen, auch Neapel und Sorrent; schön sind sie nur bei kurzem Aufenthalt. Und gerade dort kommt einem besonders lebhaft die Erinnerung an Rußland und besonders an unsere Dörfer. Sie sind gleichsam ... (Tolstoj, Lev Nikolaevič "ANNA KARENINA")
Die Ärmste war mit einem Male ein Spielball der verschiedenartigsten Einflüsse geworden während sie sich gleichzeitig einbildete, völlig selbständig zu sein... Und was für ein Ragout kam bei ihr unter dem Scheine der Selbständigkeit heraus! Es gefiel ihr alles mögliche: der Großgrundbesitz, und das aristokratische Element, und die Vermehrung der Amtsgewalt des Gouverneurs, und das demokratische Element, und die neuen Einrichtungen, und die alte Ordnung, und die Freidenkerei, und die sozialistischen Ideen, und der strenge Ton des aristokratischen Salons, und die beinah wirtshausmäßige Ungeniertheit der jungen Leute in ihrer Umgebung. Sie schwärmte davon, »glücklich zu machen« und unversöhnliche Gegensätze miteinander zu versöhnen oder, richtiger gesagt, alle und alles in der Vergötterung ihrer eigenen Person zu vereinigen. ( Dostoevskij, Fëdor Michajlovič "Die Dämonen" Zweiter Teil . Sechstes Kapitel )
...er fühlte sich jetzt noch weniger fähig als früher, das eigentliche Wesen des Todes zu verstehen, und seine Unvermeidlichkeit erschien ihm noch furchtbarer. Aber jetzt brachte ihn dieses Gefühl, dank der Gegenwart seiner Frau, nicht zur Verzweiflung; denn trotz der Gegenwart des Todes fühlte er die Notwendigkeit, zu leben und zu lieben. Er fühlte, daß die Liebe ihn vor der Verzweiflung rettete und daß diese Liebe infolge der drohenden Verzweiflung noch stärker und reiner wurde. (Lev Tolstoj "Anna Karenina" 5.20)
P.A.N.D.A.-Theater im Kultubrauerei. Knaackstraße 97, 10435 Berlin
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